Tierschutzverein Bochum, Hattingen & Umgebung e.V.
1984-2017
Seit dem Jahre 1966 weitete sich die tierschützerische Arbeit unseres
Vereins immer mehr aus, insbes. um die Städte Hattingen und Sprockhövel.
Mit dem Tierschutzverein Als 1985 feststand, dass das Tierheim II (Elisabethstr.) in Bochum-Hamme
einer Sanierungs- und Wirtschaftsförderungsmaßnahme weichen müsse,
begannen die Planungen für ein zentrales Tierheim.
Die
Überlegung, das Tierheim I in Bochum Linden zu erweitern, scheiterte an
der Hanglage und Größe des Grundstückes. Auch ein gemeinsames Tierheim
der Städte Bochum, Hattingen und Dortmund scheiterte an den Kosten. Mit
Hilfe der Stadt Bochum, die sich nun dankenswerter Weise der Sache
annahm, wurde das städtische Grundstück an der Kleinherbeder Straße in
Bochum-Querenburg für den neuen Standort eines zentralen Tierheimes
vorgeschlagen und schließlich auch akzeptiert.
An der
Finanzierung dieses Projektes beteiligten sich neben unserem
Tierschutzverein die Stadt Bochum, die Stadt Hattingen und das Land
Nordrhein-Westfalen. Das Land NRW war insbesondere deswegen zur Zahlung
eines Zuschusses bereit, weil unser neues Tierheim der Mittelpunkt der
tierschützerischen Arbeit des Landestierschutzverbandes NRW werden und
außerdem Modellcharakter haben sollte. Unser Tierheim sollte anderen
bauwilligen Tier-schutzvereinen Anregungen für die Planung und den Bau
von funktionsgerechten Tierheimen geben. Die Ideen des Präsidenten des
Landestierschutzverbandes NRW, Herrn Dr. Klaus Drawer, ein
Mustertierheim zu erstellen, fanden dementsprechend ihre Verwirklichung.
In
Herrn Dipl.-Architekt Carl Zeiler fand der Vorstand unter Führung von
Frau Lilo Klöhn (1. Vorsitzende) und Frau Marlis Oskamp (2. Vorsitzende)
einen engagierten Planer, der nicht nur die Literatur über Tierhaltung
und Tierheime durcharbeitete, sondern mit den Vorstandsmitgliedern
bestehende Tierheime in ganz Nordrhein-Westfalen besichtigte.
Am
14. Mai 1987 konnte das "Bauschild" aufgestellt werden und trotz
witterungsbedingter Verzögerung konnte das neue Tierheim mit einem
großen Fest am 24. April 1988 eingeweiht werden.
Seit diesem
Zeitpunkt ist das neue Tierheim an der Kleinherbeder Straße das Zentrum
unseres tierschützerischen Wirkens. Der Landestierschutzverband NRW
hatte mehr als 10 Jahre in unserem Tierheim seine Geschäftsstelle. Auch
die Redaktion "der junge Tierschützer" hatte hier ihr Domizil und der
"Neuland Verein für tiergerechte und umweltschonende Nutztierhaltung
e.V." hatte hier eine Außenstelle.
Im Jahre 1992 konnten wir von
der Stadt Bochum weiteres Gelände pachten. Dort errichteten wir mit
Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helfer und Helferinnen einen
Hundeübungsplatz, auf dem unsere Hundeschule ihre gut besuchten Kurse
durchführte. Zeitgleich wurde die Haltung der Hunde stufenweise auf die
Gruppenhaltung umgestellt und ca. 1 Jahr später ein ca. 2.000 qm großes
und mehrere kleinere Gelände für die Hunderudel errichtet.
Entwicklung zum Tierschutzzentrum Bochum
Im Tierheim an der Kleinherbeder Straße entwickelte der Tierschutzverein
eine neue Konzeption seiner tierschützerischen Arbeit, hin zu einer
Professionalisierung. Dabei spielte nicht nur die artgerechte Betreuung
und Versorgung der Tierheimtiere eine große Rolle, sondern die
Prävention erlangte einen hohen Stellenwert. Die Hundeschule wurde
weiter ausgebaut, die Kinder- und Jugendarbeit durch die Gründung der
„Bochumer Bienen“ intensiviert und eine Reihe von Gruppen, z. B.
Katzengruppe, Igelgruppe, Bastelgruppe gegründet. Der Tierschutzverein
baute seine Veranstaltungen weiter aus, (z. B. Sommerfest, Tag der
offenen Tür), führte neue Events ein (z. B. Welttierschutztag auf dem
Tierheimgelände, Tierschutzgottesdienste) und beteiligte sich aktiv an
Veranstaltungen in Bochum und in Hattingen (z. B. Henrichshütte in
Hattingen, Stadtparkfest, Naturschutztage im Tierpark).
Auch im
Bereich des Sponsorings ging der Vorstand neue Wege. So konnte ein neuer
Einsatzwagen auf Sponsorenbasis beschafft und mehrere Sponsorenverträge
geschlossen werden.
Einen massiven Einschnitt und eine besondere
Herausforderung bedeutete die Landeshundeverordnung (2000) – ab 2003
Landeshundegesetz – die das Land NRW (wie die anderen Bundesländer) auf
Grund bedauerlicher Beißvorfälle erlassen hatte. Es wurden jetzt
vermehrt Hunde abgegeben, die als sog. „Kampfhunde“ abgestempelt waren.
Der Tierschutzverein gründete die sog. Staff-Gruppe, die sich äußerst
erfolgreich der „Kampf-Schmuser“ annahm.
Die Vorschriften der
Tierschutz-Hundeverordnung (2001) und das Landeshundegesetz machten eine
Erweiterung/Anpassung der Haltung der Hunde im Tierheim notwendig.
Das
seit 1992 gepachtete Außengelände konnte von der Stadt Bochum 2004 in
Erbpacht übernommen werden und es konnte durch den Bau des Hundehauses
IV zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten für Hunde geschaffen werden.
Bei der Eröffnung am 2.10.2005 konnte der 1. Vorsitzende Bodo Nöckel die
Ehrengäste und Besucher mit Stolz darauf hinweisen, dass durch die
Gruppenhaltung der Hunde und die jeweils angeschlossenen Ausläufe ein
Hundehaus errichtet wurde, dass einzigartig in dieser Form ist und
Vorbildcharakter besitzt.
Eine weitere zukunftsorientierte
Maßnahme des Tierschutzvereins stellt die Errichtung der Tierschutzhalle
(ca. 800 m²) im Jahre 2007 dar, in der die Hundeschule ihre Kurse
nunmehr witterungsunabhängig abhalten kann, Resozialisierungsmaßnahmen
von Hunden erfolgen und Tierschutzveranstaltungen stattfinden können.
Der
Tierschutzverein, in dem inzwischen etwa 100 Ehrenamtliche in
unterschiedlichen Aufgabenbereichen aktive Tierschutzarbeit leisten, hat
sich mit mehreren Tierschutzvereinen in der „Tierheim AG“
zusammengeschlossen, um gemeinsame Problemlösungen zu erarbeiten und um
die Qualität der tierschützerischen Arbeit (z. B. Fortbildung der
Tierpfleger) weiter zu erhöhen.
Der Tierschutzverein konnte in
den vergangenen Jahren eine Vielzahl von hochrangigen Vertretern der
Stadt Bochum und Hattingen, des Landes NRW und des Bundes begrüßen. So
ist die Oberbürgermeisterin der Stadt Bochum regelmäßiger Gast auf den
Veranstaltungen, überzeugte sich Minister Uhlenberg von der Arbeit im
Tierschutzverein und auch Bundestagspräsident Dr. Lammert stattete den
Tierfreunden im Tierschutzzentrum einen Besuch ab.
Seit
Jahrzehnten gehört der Tierschutzverein dem Deutschen Tierschutzbund und
dem Landestierschutzverband NRW an und ist durch den Ehrenvorsitzenden
Bodo Nöckel im Präsidium des Landestierschutzverbandes NRW vertreten.
Im
Jahre 2006 wurde die Tierschutzstiftung Bochum gegründet, um
Tierfreunden die Möglichkeit zu bieten, durch Zustiftungen und
zweckgebundene Zuwendungen eine dauerhafte (praktisch ewige) Förderung
des Tierschutzes zu ermöglichen.
Die Umbenennung in
Tierschutzzentrum im Jahre 2008 war logische Folge der Neuorientierung
und Anpassung an die modernen Anforderungen an den Tierschutz in einer
globalisierten Welt. Die Arbeit im Tierheim ist nach wie vor wichtiger
Tätigkeitsschwer-punkt, jedoch sind die präventiven Maßnahmen, die
überwiegend von den Ehrenamtlichen in den unterschiedlichen Gruppen
geleistet werden, von erheblicher Bedeutung.
Das
Tierschutzzentrum des Tierschutzvereins Bochum, Hattingen u. U. ist
Zentrum aller tierschützerischer Aktivitäten in seinem
Wirkungsbereich.
Die Katzenstuben und die dazugehörigen
Außenbereiche wurden in den Jahren 2008 u. 09 renoviert und modernen
katzengemäßen Ansprüchen angepasst.